Schau auf den Weg, nicht die Stolpersteine

Unsere Gedanken bleiben gerne an den Stolpersteinen hängen. Doch der Weg, den du gehst, ist viel wichtiger.

Unsere Gedanken bleiben gerne an den Stolpersteinen hängen. Doch der Weg, den du gehst, ist viel wichtiger.

"Aufstehen, Krone richten…” Dieses Sprichwort hast du mit Sicherheit schon einmal gehört. Klingt einfach, ist es oft aber nicht. Unsere Gedanken bleiben gerne an den Stolpersteinen hängen. Doch der Weg, den du gehst, ist viel wichtiger.

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Der Druck, den uns sowohl die Gesellschaft mit ihren Erwartungen als auch wir selbst uns auferlegen, erzeugt Stress, der uns im Laufe der Zeit immer mehr zusetzt. Wir fühlen uns schlecht(er) und sehen den Weg, den wir eigentlich gehen sollten, vor lauter Hürden nicht mehr.

Den Weg zurück auf den eigentlichen Pfad wiederzufinden ist nicht einfach, weil wir uns dafür mit unseren Ängsten und Problemen befassen müssen. Was ist angenehmer und besser? Anfängliche Schwierigkeiten nicht zu ignorieren und sie anzupacken, bevor sie dich erdrücken und verzweifeln lassen.

Aber auch das ist leichter gesagt als getan – ich weiß. Bei gewissen Themen drehe ich mich auch immer wieder im Kreis. Mittlerweile erkenne ich aber die Gründe, kann diese reflektieren, in den richtigen Kontext setzen, sie lösen und dann wieder meine Schritte Richtung Lebensweg aufnehmen.

In diesem Impuls will ich mit dir teilen, wie du in solchen Situationen motiviert bleibst, deine Energie fokussierst und die Geschehnisse, die sich in deinem Leben ereignet haben, in das richtige Licht rückst.

Nicht aufgeben, sondern weitermachen – aber wie?

Diese Phasen hat jeder Mensch in seinem Leben – manche zeigen das nur mehr oder weniger als andere. Lass dich also nicht davon entmutigen, wenn alle Menschen um dich herum gefühlt einen Erfolg nach dem anderen feiern. ;-)

Lass uns überlegen, was du tun kannst, um den Fokus zu behalten, die Ereignisse – beispielsweise deine scheinbare Pechsträhne – in die richtige Perspektive zu rücken und besser auf deine psychische Gesundheit zu achten.

So kannst du deinen Fokus behalten

Motiviert bleiben: Um deinen Fokus zu behalten musst du dich immer wieder selbst motivieren. Die Anforderungen, die uns im Alltag und im Job begegnen, sind vielleicht konstant. Aber unser Ehrgeiz und unser Wille sind nicht immer gleich stark und durchlaufen auch mal Tiefpunkte. Während dieser Tiefpunkte ist es besonders wichtig, sich selbst zu motivieren.

  • Denke beispielsweise an deine langfristigen Ziele. Gerade wenn ich demotiviert bin, denke ich an die Dinge, die ich zukünftig erreichen möchte. Und das hilft mir dabei, weiterzumachen.

  • Was mich aber auch motiviert: Mein Dankbarkeitstagebuch. Jeden Tag schreibe ich hier die Dinge hinein, die ich als positiv wahrgenommen habe – nette Kommentare, positive E-Mails oder kleine Erfolge.

Flexibel bleiben: Diese hilft dir dabei, mit unerwarteten Situationen oder Problemen fertig zu werden. Und diese gibt es eigentlich oft im Leben – so wirklich planen lässt sich kaum etwas, meiner Erfahrung nach ;-). Flexibilität geht aber nicht ohne die Bereitschaft, Veränderungen zu akzeptieren und manchmal auch schmerzhafte Entscheidungen zu treffen.

  • Um Chancen zu nutzen, musst du manchmal ein Risiko eingehen. Und wenn du scheiterst, kannst du aus deinen Fehlern lernen – beim nächsten Anlauf klappt es dann vielleicht.

  • Versuche neugierig zu bleiben. Wenn sich eine Tür schließt, gibt es viele weitere Möglichkeiten, dein Ziel zu erreichen. Lerne neue Fähigkeiten oder andere Soft Skills, dir dabei helfen können – trau dich, neue Dinge zu lernen.

Teil dir deine Kräfte ein: Achte darauf, wann du eine Pause einlegen musst oder aufhören solltest, ein Ziel zu verfolgen, wenn du dafür deine Gesundheit allzu sehr belastest. Wenn du deine Kräfte bewusst einteilst, verbesserst du damit dein geistiges und körperliches Wohlbefinden.

  • Höre auf deinen Körper und deinen Geist. Sie geben dir die lautesten Signale, wenn du es – mal wieder – zu weit treibst.

  • Genieße die kleinen Dinge des Lebens. Es sind diese Aspekte, die uns wirklich glücklich machen und uns erfüllen. Musik, Filme, Bücher, guter Kaffee, Austausch mit Freunden oder der Familien – es gibt viele Möglichkeiten für Genuss und Glücksmomente.

Teile dir deine Zeit ein: Manchmal vergeht die Zeit wie im Flug und wir merken, dass wir etwas viel zu viel Zeit gewidmet haben. Ärgerlich, wenn man kleine und große Aufgaben falsch priorisiert. Da hilft leider nur besseres Zeit- und Selbstmanagement.

  • Mache die wichtigste oder schwierigste Aufgabe zuerst. Denn dann kannst du dieses unliebsame To-Do abhaken und dich auf andere – angenehmere – Dinge konzentrieren.

  • Nimm dir jeden Tag Zeit und schreibe dir eine Liste mit den wichtigsten fünf To-Dos auf. So behältst du die wichtigsten Dinge im Auge.

Aber vielleicht hilft dir für deine Planung auch das Video von Thomas Frank:

So ordnest du Ereignisse besser ein

Wechsle bewusst die Perspektive: Das du Zeit und Gedanken in Dingen und Situationen investierest, die du nicht ändern kannst, passiert oft. In diesen Momenten hilft nur einatmen und sich dann auf Dinge konzentrieren, die du wirklich beeinflussen kannst.

  • Um glücklich zu sein, solltest du dich auf deinen eigenen Verstand und dein eigenes Verhalten konzentrieren. Warum? Diese kannst du steuern. Ein Ansatz, den auch schon Stoiker, eine Gruppe von antiken Philosophen, lebten.

Aber das mit den Stoikern kann dir Ted Ed besser erklären. ;-)

Feiere deine (kleinen) Erfolge: Halte inne und erkenne die kleinen Erfolge in deinem Leben. Denn diese sind es auch wert zu feiern. Schließlich ist langsamer und stetiger Fortschritt immer besser als gar keiner.

  • Es muss nicht unbedingt eine Party sein. Gönn dir vielleicht ein gutes Buch oder ein paar ruhige Stunden mit Familien, Freunden oder dem Lebenspartner.

  • Ein wenig das Leben zu feiern, steigert deine Motivation und dein Selbstwertgefühl. Manchmal hilft auch ein kleiner Klaps auf den Rücken – gebe ich mir dann und wann auch mal.

Werfe einen Blick auf große Ganze: Jedes To-Dos und jeder Tag ist nur ein kleiner Teil deines langen Lebens. Es gibt Momente, in denen du dich niedergeschlagen fühlst. In einem Wimpernschlag ist aber auch dieser schnell wieder vorbei. Blicke zurück, schaue wie dein Weg davor aussah. Dann schaue nach vorne und denke an das Ziel, das du erreichen willst. Erweitere deine Perspektive und schon kann es weitergehen.

  • Versuche Ereignisse immer in einen Kontext zu setzen. Mit diesem Darauf-Blick sieht eine Situation halb so schlimm aus und du kannst dir durch den Perspektivwechsel überlegen, was du als nächstes tun kannst.

Über die Liebe für Details und das große Ganze – und wie du diese beiden Aspekte in Einklang bringen kannst – habe ich in diesem Beitrag geschrieben:

Warum kleine Gesten und Handlungen für Introvertierte wichtig sein können

So achtest du (besser) auf deine psychische Gesundheit

Hab ein Netzwerk, auf das du dich stützen kannst: Gute Freunde und Kontakte zu haben, mit denen du dich austauschen kannst, die dich unterstützen und ermutigen, sind Gold wert. Und du kannst so Stress abbauen.

  • So wie dich deine Freunde und Kontakte unterstützen, solltest du umgekehrt genau so viel Zeit in diese investieren. Sie werden sich darüber freuen und du dich auch.

  • Wenn du merkst, dass du andere Unterstützung brauchst und deine Freunde diese Rolle nicht ausfüllen können, spricht nichts gegen professionelle Hilfe.

Führe ein möglichst gesundes Leben: Mit psychischer Gesundheit ist körperliches Wohlbefinden sehr eng verbunden. Eine gesunde Ernährung und viel Bewegung helfen dir, dein Stresslevel abzubauen und dauerhaft zu senken.

  • Investiere Zeit in dich selbst: Dazu gehört guter Schlaf, gute Ernährung, Zeit und Bewegung der frischen Luft, aber auch das Pflegen sozialer Verbindungen.

  • Achte darauf, dass du über den Tag einen stetigen Energiestrom hast. Dieses Energieniveau kannst du vor allem durch gesunde Lebensmittel beeinflussen.

Unterschätze die Sache mit der Achtsamkeit nicht: Es geht darum, dass du das Leben im Hier und Jetzt – im Moment – lebst. Beobachte Geschehnisse mit Abstand und versuche, dich nicht allzu sehr von starken (negativen) Emotionen beeinflussen zu lassen.

  • Nimm dir regelmäßig – am besten täglich – Zeit für Ruhe und Entspannung. Als introvertierter Mensch liebe ich diese stillen Momente: Ich kann meine Batterien aufladen, in mich hineinhorchen oder einfach die Welt um mich beobachten.

  • Eine weitere gute Möglichkeit, um zur Ruhe zu kommen, ist Yoga oder Meditation. Beide sind darauf ausgelegt, dass du deine ganze Aufmerksamkeit deinem Inneren widmest und so in dich hinein hörst.

Viele Möglichkeiten: Welche wählst du?

Wie du siehst, gibt es viele Ansätze, die du ausprobieren kannst. All diese Aspekte helfen dir dabei, dich wieder auf deine Ziele, deine Wünsche und deinen Weg zu fokussieren.

Alle Möglichkeiten brauchen etwas Arbeit – vieles wird nicht beim ersten Anlauf klappen. Wenn du dranbleibst, wird es dir vielleicht in Zukunft leichter fallen, Stolpersteine rechtzeitig zu erkennen oder dich von Rückschlägen schneller zu erholen.

Bildquelle:

  • Titelbild ©️ Tonktiti via depositphotos.com

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