Wie Introvertierte ihre Hoffnung bewahren

Wie bewahrst du dir die Hoffnung?

Wie bewahrst du dir die Hoffnung?

Pech sitzt dir im Nacken. Ein Misserfolg jagt den nächsten. Kurzum: Du hast das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Wie gehst du mit solch einer Situation um? Und wie bewahrst du dir die Hoffnung? (M)ein Erklärungsversuch.

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Zugegeben, das Jahr 2020 hätte besser anlaufen können. Einige einschneidende Erfahrungen, die einen Großteil der Gesellschaft betreffen, haben Einfluss auf die eigene Lebensweise. Nur die wenigsten von uns werden ohne blaue Flecke davon kommen.

Auch an mir ist die Krise nicht spurlos vorbeigezogen. Als Selbstständige habe ich die Auswirkungen gespürt: Weniger Aufträge im Bereich der visuellen Kommunikation – es finden schließlich derzeit nur Veranstaltungen im Digitalen statt. In diese Situationen kann man froh sein, wenn man Ersparnisse oder eine zusätzliche Beschäftigung hat, die die grundlegenden Kosten abdeckt. Ich habe also viel Glück gehabt und es hätte schlimmer kommen können.

Doch auch mehrere Misserfolge hintereinander können einen mit der Zeit emotional zermürben. Nur wenigen Menschen gelingt es, in solchen Momenten den Kopf und die Hoffnung über Wasser zu halten.

Die eigene Hoffnung am Leben zu erhalten, sich trotz der Umstände durchzusetzen und das Beste daraus zu machen, ist meiner Meinung nach das Wichtigste, was man anstreben und aktiv umsetzen sollte. Leichter gesagt als getan. Aber es ist möglich.

Lass mich das am besten anhand meiner Erfahrungen und zahlreichen kleinen Misserfolge der letzten paar Monate erklären. Zum Schluss gibt es vielleicht das eine oder andere, was du für dich mitnehmen und umsetzen kannst.

Alles halb so wild…

In letzter Zeit einer meiner liebsten Sprüche. Warum? Meine Arbeit als Selbstständige laufen – trotz der Krise – halbwegs normal ab. Doch es gab auch einige Projekte, die im Sand verliefen. Nicht unüblich, ich weiß.

Doch unnötigen Ballast loszuwerden hilft nicht nur bei der Stressreduktion. Ich habe auch gelernt, mir treu zu bleiben. Kein leichtes Unterfangen, da ich mir als Introvertierte gerne und oft zu viele Gedanken mache. Aber die Entscheidung, das eine oder andere loszulassen, war richtig.

Neben Projekten die wie eben beschrieben endeten, gab es auch einige geschäftliche Kontakte, die sich von mir getrennt haben oder von denen ich mich getrennt habe. Doch schlussendlich konnte ich auch davon viel lernen.

Keine schöne Entwicklung. Doch diese Umstände bilden eine gute Ausgangssituation, um über Hoffnung zu sprechen. Denn diese ist bei mir auch jetzt nicht kleinzukriegen. :-) Ich verrate dir gerne warum.

Chancen halten die Hoffnung aufrecht

Es haben sich im Juni und Juli einige Türen geschlossen. Ja, ich habe – wie gewohnt – viel über diese Entwicklungen gegrübelt. Aus diesem Grund schreibe ich den Juli-Impuls auch im August. ;-)

Aber es haben sich auch einige gute Chancen und Möglichkeiten ergeben. Diese hätte ich beinahe übersehen – vor lauter Grübeln. Nicht zu vergessen: Die Angst davor, ein Risiko einzugehen, hätte mir an einigen Stellen fast die Tour vermasselt.

Darum bin ich ganz froh gerade zu erlernen, wie man diese Angst rechtzeitig erkennt und für sich nutzt:

  • Ich habe das jeweilige Risiko bewertet. Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Welche Auswirkungen hätte das auf meine Selbstständigkeit und meine Person? Bei der Beantwortung dieser Fragen stelle ich immer wieder fest, dass alles halb so schlimm wäre. Aus diesem Grund sage ich auch an diesen Stellen öfter “Ja” zu neuen und mir unbekannten Dingen.

  • Meine Angst vor Enttäuschung zu ignorieren ist durch die Misserfolge nicht leichter geworden – im Gegenteil. Hier hilft es mir zu überlegen, was ich aus den negativen Erlebnissen lernen konnte. Denn es sind vor allem die schlechten Erfahrungen aus denen wir am meisten lernen. Das ist bei mir auch nicht anders und viele Dinge haben mich selbstbewusster gemacht. Enttäuschungen gehören dazu. Wie man mit ihnen umgeht, ist eine bewusste Entscheidung.

  • Mit neuen Chancen, die ich nutze, verlasse ich auch immer wieder meine Komfortzone. Nicht immer kann ich dabei meine Unsicherheit kaschieren. Oft spreche ich diese auch an – und stoße meistens auf Verständnis. Doch der Umgang mit ihr ist wichtig. Ansonsten bleibe ich in meiner Komfortzone gefangen und verpasse die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln. Ich hadere zwar hier und da, doch ich lerne mit der Unsicherheit umzugehen – auch dann, wenn die Chance sich vielleicht als (weiterer) Misserfolg erweist. So oder so bin ich um eine Erfahrung reicher.

  • Positive Affirmationen – oder auch positive Selbstbestätigung genannt – klingen im ersten Moment nach einem esoterischen Allzweckmittel. Vielleicht bist du schon einmal mit dem Gefühl aufgewacht, in einen besonders positiven Tag zu starten? Und deine Annahme traf dann tatsächlich zu? Umgekehrt verhält sich es sich auch mit einem schlechten Gefühl: Wenn du davon ausgehst, dass dein Tag in die Hose geht, dann passiert es oft. Wie du siehst, haben wir durchaus die Fähigkeit, uns unsere gewünschte Realität zu schaffen. An diesem Ansatz muss ich auch noch arbeiten. Es lohnt sich, denn ich kenne viele Kollegen*innen, bei denen er bereits Ansatz funktioniert. ;-)

  • Manche Entscheidungen kann ich nicht mit dem Kopf treffen, ich höre lieber auf meinen Bauch. Oft äußert sich die Intuition mit einem sehr guten oder schlechten Gefühl. In diesen Fällen höre ich auf das innere Stimmchen. Manchmal liegt es zwar daneben, aber meistens hat es Recht. Rationale Menschen tun sich mit Intuition schwer. Aber nicht alles im Leben lässt sich rational erklären – auch nicht Entscheidungen. Versuche das nächste Mal, wenn du vor einer Entscheidung stehst, in dich hineinzuhören und nicht sofort das zu tun, was dir dein Kopf sagt.


Wenn eine Tür des Glücks sich schließt, öffnet sich eine andere, aber oft starren wir solange auf die geschlossene Türe, dass wir die, die sich uns geöffnet hat, nicht sehen.
— Helen Keller

Neue Perspektiven und Chancen: Dank Hoffnung gut erkennbar

Hoffnung heißt für mich, nicht aufzugeben und sich nicht dauerhaft von Misserfolgen runterziehen zu lassen. In meinen ersten Berufsjahren habe ich mich ausschließlich auf die negativen Aspekte in meinem Leben konzentriert. Dadurch befand ich mich in einem teils selbst erzeugten Teufelskreis.

Doch mit der Entscheidung, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und mich für bestimmte Dinge bewusst zu entscheiden, konnte ich den Spieß umdrehen – und auch Christian hat mir beigebracht, wie das überhaupt geht. ;-) Hierbei bin ich mal weniger und mal öfter erfolgreich. Die positiven Momente überwiegen dennoch deutlich. Warum? Weil ich mich jeden Tag entscheide, mich über die kleinen schönen Alltagsmomente zu freuen und mich nicht andauernd über die negativen Ereignisse aufzuregen. Diese bestimmen nicht mein Leben.

Ich sorge alleine mit meiner Einstellung und meiner Sichtweise dafür hoffnungsvoll (“Etwas Positives wird heute passieren”) zu bleiben. Aufgrund dieser Haltung verändere ich bewusst meine Perspektive. Diese macht es mir leichter neue Chancen zu erkennen und sie für mich zu nutzen.

Das anstrengende daran? Du musst jeden Tag aufs neue darauf hinarbeiten. Hoffnung, Chancen und Glück wirken oft aso, als ob sie nur wenigen Menschen gelingen und uns selbst so gut wie gar nicht. Aber der Schein trügt.

Versuche die genannten Aspekte anzupacken:

  • Bewerte die Risiken, die entstehen könnten, wenn du dich für bestimmte Dinge entscheidest.

  • Akzeptiere deine Angst vor Enttäuschung und versuche es trotzdem.

  • Verlasse immer wieder deine Komfortzone und leben dein Leben ohne es zu bereuen. Denn wir leben nur einmal.

  • Beginne jeden Tag mit positiven Affirmationen, um bewusst und aus eigener Entscheidung heraus einen guten Tag zu haben.

  • Treffe Entscheidungen auch mal mit dem Bauch. Du wirst überrascht davon sein, was du alles kannst und schaffst.

Was hilft dir dabei die Hoffnung zu behalten? Was verleiht dir Mut in negativen Momenten?

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